1. Blockausbildung 2025 + Übergabeappell Tag 2

Der zweite Tag hat begonnen, und wir sind bereits um 5:30 Uhr aufgestanden. Da heute Schießen auf dem Plan steht, habe ich an diesem Morgen Kontaktlinsen eingesetzt. Diese Entscheidung hat sich bisher als sinnvoll erwiesen, da sie mir beim Zielen eine komfortable klare Sicht verschafft. Dennoch überlege ich, ob es nicht sinnvoll wäre, mir einen Einsatz für die Schießbrille anfertigen zu lassen, um diese Option ebenfalls einmal auszuprobieren. Nachdem wir fertig waren, machten wir uns direkt auf den Weg zu Gebäude 45. Von dort aus fährt der Bus, der uns zur Schießbahn bringt.

Um 06:35 Uhr startete unsere Fahrt mit dem Bus zur Schießbahn in Wackernheim. Nach der Ankunft traten wir zunächst geschlossen an. Im Anschluss begann der Aufbau der Schießbahnen. Für den heutigen Schießbetrieb standen uns zwei Schießbahnen zur Verfügung – eine für das Gewehr G36 und eine für die Pistole P8.

Nachdem die Schießbahnen vollständig eingerichtet waren, folgte die erste Verpflegungspause des Tages, die bis kurz nach 08:00 Uhr andauerte. In dieser Zeit sammelte unser Gruppenführer die Schießbücher sowie die Nachweise der G20-Untersuchung ein.

Im Anschluss daran wurden alle Soldaten erneut zum Antreten befohlen. Die Belehrung für den Schießtag wurde vollständig vorgelesen und alle relevanten Hinweise erläutert. Danach begaben wir uns in die jeweiligen Schießgruppen. Vor Ort wurden uns die Abläufe und Inhalte der einzelnen Schießübungen detailliert erklärt.

Gegen 09:30 Uhr begann das Schießen. Da eine Gruppe vor uns noch nicht fertig war, mussten wir zunächst etwas warten. Anschließend war unsere Gruppe mit der P8 an der Reihe. Die zu absolvierende Übung trug die Bezeichnung P-S-2(WÜ). Dabei mussten im stehenden Anschlag fünf Schuss auf drei verschiedene Ziele abgegeben werden. Die Waffe war zu Beginn entspannt, was bedeutet, dass der erste Schuss einen höheren Kraftaufwand beim Abzug erfordert und somit schwieriger ist. Bei mir lief die Übung auf Anhieb problemlos – ich konnte alle fünf Schuss ins Ziel bringen. Dadurch schloss ich die Übung mit dem Prädikat „Gold“ ab. Ein sehr gelungener Start in den Tag. Es bestand anschließend die Möglichkeit, die Übung erneut zu schießen. Da ich jedoch bereits die bestmögliche Wertung erzielt hatte, überließ ich den Kameraden, die diese noch nicht erreicht hatten, den Vorrang.

Danach wechselten wir zur Alpha-Schießbahn, wo das Schießen mit dem G36 auf dem Programm stand. Auch hier mussten wir zunächst warten, bis die Gruppe vor uns fertig war. Die zu absolvierende Übung hieß G36-S-9(WÜ). Sie bestand darin, Ziele auf verschiedenen Entfernungen und mit wechselnden Anschlagsarten zu treffen. Auch bei dieser Übung gelang mir ein fehlerfreier Durchgang. Alle 16 Schuss trafen ihr Ziel. Da noch etwas Zeit zur Verfügung stand, durfte ich ein zweites Mal schießen. Dieses Mal wollte ich ausprobieren, wie sich ein schnelleres Schießen auf mein Ergebnis auswirken würde. Ich nahm mir bewusst weniger Zeit zwischen den Schüssen, musste jedoch feststellen, dass dies zu Lasten der Präzision ging – vier Schüsse verfehlten das Ziel. Dennoch war es ein interessanter Versuch, da es sich nicht um eine prüfungsrelevante Wiederholung handelte.

Die Mittagsverpflegung wurde um 12:45 Uhr ausgegeben. Es gab Gulasch mit Kartoffeln, serviert wie üblich, im klassischen Essgeschirr der Bundeswehr. Ich überlege derzeit, dieses durch ein alternatives Geschirr zu ersetzen, da das Standardmodell relativ schwer zu reinigen ist und viel Platz einnimmt. Viele Kameraden nutzen ein Edelstahlessgeschirr der US Armee. Geschmacklich war das Essen jedoch in Ordnung, und das ist letztlich das Wichtigste.

Am Nachmittag wurde die Schießbahn für das Schießen nach dem Neuen Schießausbildungskonzept (NSAK) umgebaut. Da ich bisher noch keine Umschulung auf dieses Konzept erhalten habe, war ich bei diesen Übungen nicht beteiligt. Persönlich war ich darüber nicht besonders enttäuscht. Das normale Übungsschießen empfinde ich ohnehin als weniger spannend, insbesondere wenn man bereits an einem Gefechtsschießen teilgenommen hat.

Da für mich an diesem Punkt kein weiterer Schießbetrieb vorgesehen war, übernahm ich ab 13:30 Uhr den Posten am Zugang zur Schießanlage. Diese Tätigkeit bestand im Wesentlichen darin, darauf zu achten, wer das Gelände betreten möchte, und bei unbekannten Personen Meldung zu machen. Insgesamt eine unkomplizierte Aufgabe. Um 14:15 Uhr wurde ich dann von einem Kameraden abgelöst.

Im Anschluss blieb Zeit zum Warten und für Gespräche mit den Kameraden. Ich persönlich empfinde solche Pausen als angenehm. Man kann sich austauschen, neue Bekanntschaften vertiefen und einfach mal durchatmen. Natürlich sehen das nicht alle so, manche empfinden diese Zeiten als langweilig oder unnötig, aber das ist letztlich eine Frage der Einstellung.

Um 15:40 Uhr traten wir nochmals gemeinsam an. Es wurden abschließende Hinweise gegeben und der Rückbau der Schießbahnen begann. Mit vereinten Kräften ging das zügig vonstatten. Nachdem alle Materialien verstaut und das persönliche Gepäck aufgenommen worden war, war es 16:20 Uhr und wir traten die Rückfahrt zur Kaserne an. Dort trafen wir um 16:45 Uhr ein.

Einige Kameraden waren noch für das Waffenreinigen eingeteilt. Diese Arbeit empfinde ich persönlich als eher lästig, weshalb ich froh war, nicht eingeteilt worden zu sein.

Um 18:00 Uhr versammelten wir uns schließlich noch einmal im Filmsaal. Dort gab es Informationen zum folgenden Tag – es stand Kleiderschwimmen auf dem Programm. Zudem wurde angekündigt, dass im nächsten Monat eine Umbeorderung zum Heimatschutzregiment 2 erfolgen wird. Weitere Details zur Umstrukturierung wurden bisher nicht bekanntgegeben.

Zum Abschluss informierte uns der Kompaniechef der Hunsrück-Kompanie, dass er künftig neue Aufgaben übernehmen wird und daher nicht mehr als Kompaniechef tätig sein wird. Seine Nachfolge tritt ein Oberstleutnant an, der bereits im September auf dem Truppenübungsplatz mit dabei war. Abschließend wurden noch einige Kameraden befördert. Es bleibt spannend, wie sich die weitere Entwicklung im Rahmen der Umstrukturierung gestalten wird.

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