1. Blockausbildung 2025 + Übergabeappell Tag 1

Es ist endlich wieder soweit, die nächste Übung steht vor der Tür und wir starten motiviert in die kommende Ausbildungsphase. Dieses Mal handelt es sich um eine  Blockausbildung und im Anschluss daran folgt ein besonderer Programmpunkt: ein feierlicher Übergabeappell, da der Kommandeur des Landeskommandos sein Amt abgibt und ein Wechsel in der Führung ansteht. Das bedeutet für uns: Insgesamt sechs Tage Reservedienstleistung (RDL).

Wie immer gab es im Vorfeld einen detaillierten Verpackungsplan, der genau vorgibt, was alles mitzubringen ist. Dieser war in zwei Abschnitte gegliedert: Der erste Teil enthielt alle notwendigen Dinge für die Blockausbildung. Der zweite Teil war speziell auf den Appell ausgerichtet und beinhaltete alles, was für ein ordentliches und korrektes Auftreten bei der offiziellen Veranstaltung notwendig ist.

Die kommenden Tage versprechen also sowohl Ausbildung als auch Tradition und wir sind gut vorbereitet.

Für die Blockausbildung sollten wir folgenden Ausrüstungsgegenstände dabei haben:

Feldanzüge, Stiefel, Socken, Feldjacke, Nässeschutzjacke, Nässeschutzhose, Kälteschutzjacke, Kälteschutzhose, Helm (Gültig), Schießbrille (Gültig), Gehörschutz, Handschuhe, G20-Vorsorgebescheinigung (Gültig), Koppel, Essgeschirr, Essbesteck, Rucksack, Kälteschutz, Badehose / Badeanzug, Handtuch, Badepantinen, Sportanzug, Sportschuhe Gelände, Sportschuhe Halle, Schwimmbrille (bei Bedarf), Feldanzug zum schwimmen, Weitere pers. Ausrüstung nach eigenem Bedarf, Schlafsack, Isomatte (Vakuummatratze zivil)

Für den Übergabeappell waren folgende Ausrüstungsgegenstände vorgegeben:

Dienstanzugjacke (Ärmelabzeichen beachten), Dienstanzughose, Diensthemd lange Ärmel, Diensthemd kurze Ärmel, Dienstmantel (Ärmelabzeichen beachten), Lederhandschuhe, Barett, Langbinder, Lederkoppel breit schwarz, Lange Unterhose (bei Bedarf), Weitere pers. Ausrüstung nach eigenem Bedarf

Wie immer wurde im Vorfeld alles sorgfältig in die vorgesehenen Taschen und den Rucksack gepackt – von der Dienstkleidung bis hin zur persönlichen Ausrüstung. Nach dem letzten Check wanderte alles ins Auto, damit am nächsten Morgen nichts mehr im Weg steht. Am 21. März 2025 war es dann soweit: Der Wecker klingelte früh, und um 6:40 Uhr machte ich mich auf den Weg Richtung Mainz, genauer gesagt zur Kurmainz-Kaserne.

Dank des frühen Starts verlief die Fahrt reibungslos – nach etwa einer halben Stunde hatte ich mein Ziel bereits erreicht. Ein bisschen später losgefahren, und ich wäre vermutlich im typischen Berufsverkehr auf der Autobahn steckengeblieben. In solchen Momenten zahlt sich frühes Aufbrechen einfach aus.

Vor Ort ging es dann direkt zur Einschleusung. Mainz fühlt sich für mich persönlich deutlich vertrauter an als viele andere Standorte, an denen ich bisher war. Das liegt vermutlich vor allem an der geografischen Nähe zu meinem Wohnort.

Gegen 9 Uhr wurden wir schließlich in den Filmsaal gebeten, wo eine kurze Einweisung stattfand. Dort erhielten wir die wichtigsten Informationen zum Ablauf des Tages sowie zur Unterbringung. Uns wurde mitgeteilt, in welchem Gebäude wir unsere Stuben beziehen würden. Für uns war es das Gebäude 11.

Ich wurde dort der Stube 315 zugeteilt, gemeinsam mit drei weiteren Kameraden. Es handelte sich um eine klassische Vierer-Stube, in der wir dann auch zu viert untergebracht waren. Wobei – streng genommen waren wir meistens nur zu dritt, denn einer der Kameraden ist Heimschläfer. Das bedeutet, er wohnt so nah an der Kaserne, dass er die Möglichkeit hat, jede Nacht zu Hause zu schlafen. Für ihn sicherlich komfortabel, für uns anderen etwas mehr Platz in der Stube – was ja auch seine Vorteile hat.

Nachdem wir unsere Zimmerzuteilung hatten, machten wir uns zuerst auf den Weg, um Bettwäsche zu besorgen. Mit Kissen, Decke und Bezügen ausgestattet, ging es dann daran, die persönliche Ausrüstung vom Fahrzeug auf die Stube zu bringen. Jeder hat dabei sein eigenes System, wie man am besten alles organisiert – aber am Ende zählt nur, dass alles seinen Platz findet und einsatzbereit ist.

So waren die ersten Schritte des Einzugs erledigt, und langsam kam das Gefühl auf, wieder im Dienstmodus angekommen zu sein.

Mit dem Einrichten der Stube, dem Beziehen der Betten und dem Verstauen der Ausrüstung waren wir eine ganze Weile beschäftigt. Es ging darum, alles ordentlich zu verstauen, sich etwas einzurichten und die ersten Abläufe miteinander abzustimmen. So verging die Zeit recht schnell, und ehe wir uns versahen, war es schon 11:30 Uhr – Zeit fürs Mittagessen.

Also machten wir uns direkt auf den Weg zur Truppenküche. Das Essen dort ist, wie ich finde, durchweg solide – manchmal sogar richtig gut. Wenn man es mit dem vergleicht, was man im Feld oder an verpackter Verpflegung zu essen bekommt, ist es auf jeden Fall ein echter Genuss. Warme Mahlzeiten und vor allem: Man kann in Ruhe und im Sitzen essen – das weiß man erst richtig zu schätzen, wenn man mal ein paar Tage draußen unterwegs war.

Nach dem Mittagessen blieb nur wenig Zeit zum Verschnaufen. Gegen 13 Uhr stand bereits der nächste Programmpunkt auf dem Tagesplan: ein 6-Kilometer-Marsch mit Gepäck. Also packten wir unsere Sachen, warfen die Rucksäcke auf den Rücken und begaben uns zur Sporthalle, wo der Sammelpunkt war.

Bevor es losging, wurde noch kontrolliert, ob jeder die vorgeschriebenen 15 Kilogramm Marschgepäck im Rucksack dabei hatte – eine Standardvorgabe, die sicherstellt, dass alle unter den gleichen Bedingungen starten. Nachdem das geprüft war, machten wir uns marschbereit.

Das Wetter meinte es an diesem Tag fast schon ein bisschen zu gut – es war warm, und der Untergrund war hart und trocken. Für die Füße in den Stiefeln keine angenehme Kombination. Jeder, der schon einmal längere Strecken mit Gepäck marschiert ist, weiß: Hitze in Verbindung mit hartem Boden kann schnell zur Belastungsprobe für Gelenke und Blasenbildung werden. Aber das gehört nun einmal dazu, durchbeißen und weitermachen.

Die Strecke selbst bestand aus 11 Runden auf dem festgelegten Rundkurs. Ziel war es, die 6 Kilometer in maximal 60 Minuten zu absolvieren. Ich selbst war zwar rechtzeitig im Ziel, aber wie schnell genau ich war, habe ich mir nicht gemerkt. Am Ende spielt die exakte Zeit auch keine große Rolle. Entscheidend ist, dass man durchhält und ankommt. Alles andere ist Bonus.

Im Ziel angekommen, konnten wir erst einmal durchatmen, die Ausrüstung absetzen und etwas trinken. Nach so einem Marsch ist das wirklich das Erste, was man braucht. Die kurze Verschnaufpause war verdient und wichtig.

Nach dem Marsch war erst einmal ein wenig Zeit zur freien Verfügung. Es stand jedem offen, ob man sich duschen, umziehen oder einfach nur kurz ausruhen wollte. Allerdings war klar: Um 15 Uhr sollten wir wieder im Filmsaal von Gebäude 45 sein, also blieb nicht allzu viel Zeit.

Ich habe mich letztlich dafür entschieden, so zu bleiben, wie ich war – sprich: in Marschklamotten und ohne vorher zu duschen. Der Grund war einfach: Alles andere hätte nur zusätzlichen Stress bedeutet. Sich in Eile umzuziehen, zu duschen und dann sowieso wieder ins Schwitzen zu geraten – das erschien mir wenig sinnvoll. Also habe ich die Zeit lieber genutzt, um kurz durchzuatmen und zur Ruhe zu kommen.

Im Filmsaal angekommen, ging es dann mit organisatorischen Punkten weiter. Uns wurde erneut der Dienstplan für die Woche vorgestellt, den wir diesmal gemeinsam durchgegangen sind. So konnten noch offene Fragen geklärt werden, und jeder bekam einen klaren Überblick über die Abläufe der kommenden Tage.

Ein wichtiger Punkt war die Einteilung der Gruppen, in denen wir während der gesamten Woche zusammenarbeiten sollten. Ich persönlich war mit der Gruppeneinteilung sehr zufrieden. Ich wurde in Gruppe 1 eingeteilt, die von einem Hauptfeldwebel als Gruppenführer geleitet wird.

Zum Abschluss des Tages erhielten wir noch den Befehl für den nächsten Morgen: Antreten ist um 6:20 Uhr vor Gebäude 45 in voller Ausrüstung und einsatzbereit. Ziel ist es, pünktlich um 6:45 Uhr zur Standortschießanlage nach Wackernheim zu verlegen. Früh aufstehen ist also angesagt – aber genau das gehört zum militärischen Alltag eben auch dazu.

An diesem Tag war bereits um 16:00 Uhr Dienstschluss – was wirklich eine angenehme Überraschung war. Es ist nicht immer selbstverständlich, dass der Tag so früh endet, und nach dem anstrengenden Marsch am Mittag kam die zusätzliche Ruhezeit sehr gelegen. Man merkte in der ganzen Stube, wie gut es tat, einfach mal ein bisschen früher abschalten zu können.

Trotz des vergleichsweise frühen Feierabends haben wir – also unsere Stube – den Abend sehr ruhig ausklingen lassen. Viel war nicht mehr los. Uns war allen klar, dass der nächste Morgen früh beginnen würde. Also hieß es: rechtzeitig ins Bett, um am nächsten Tag fit zu sein.

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