4. Blockausbildung 2023 Tag 2

Der zweite Tag der Blockausbildung ist angebrochen und wir sind um 5:50 Uhr aufgestanden. Da wir gleich nach dem Frühstück antreten mussten, sind wir mit dem ganzen Gepäck für den Tag zum Frühstück gegangen. Das Frühstück begann für uns um 6:30 Uhr, was bedeutete, dass wir nur 30 Minuten Zeit hatten. Um 7 Uhr sollten sich alle vor dem Gebäude versammeln. Zuerst haben wir ein paar Informationen bekommen, wie der Tag ablaufen sollte. Danach sind wir in die Waffenkammer gegangen und haben unsere Waffen bekommen. Am Tag zuvor hatten wir in der Theorie gelernt, wer wo zu stehen hat. Jeder wurde also für eine Funktion eingeteilt und hat dementsprechend seinen Platz eingenommen. Außerdem bekamen wir noch die Koordinaten für die einzelnen Stationen und zusätzlich einen Hinweis wie z.B. Schranke, Kreuzung,....

Bevor wir zur ersten von insgesamt vier Stationen aufbrachen, haben wir noch einmal die Handzeichen für die lautlose Kommunikation aufgefrischt. Nachdem wir alles erledigt hatten und die Ausrüstung angelegt war, sind wir in einer Reihe von der Kaserne zum Übungsgelände marschiert. An der ersten Station angekommen, durften wir unsere Rucksäcke ablegen und unsere Gruppe wurde nochmals in zwei Untergruppen aufgeteilt. Das Ausbildungsthema bei der ersten Station war "Spähtrupp auf dem Marsch". Einfach ausgedrückt geht es darum, wie man sich ruhig im Wald oder auf dem Marsch bewegt. Da wir, wie schon erwähnt, wieder in zwei Gruppen aufgeteilt wurden, bekamen wir auch neue Aufgaben. Ich war einer der beiden Spotter in unserer Teilgruppe. Meine erste Aufgabe war es eine kleine Kartenskizze anzufertigen. In dieser sollte der vorgegebene Bewegungskorridor sowie die Bewegungsrichtung skizziert werden. Unser Meldepunkt war eine kleine Holzbrücke und wir sollten uns links von einem kleinen Bach bewegen. So sind wir durch den Wald gelaufen und haben immer wieder angehalten, wo der Ausbilder uns Feedback gegeben hat. An der Station haben wir uns soweit ganz gut angestellt und alles was wir geübt haben hat gut funktioniert. Nach der Übung hatten wir eine kurze Pause bis wir zur nächsten Station mussten.

Um 10.30 Uhr machten wir uns auf den Weg zur zweiten Station. An der Station angekommen, stellten wir uns wieder auf und konnten dann bis 10:50 Uhr etwas verschnaufen. Das Ausbildungsthema an dieser Station war "Verhalten am Aufklärungsobjekt". Ziel der Übung war es also relativ nah an das Aufklärungsobjekt heranzukommen um möglichst viele Informationen zu sammeln. So um 12:20 Uhr waren wir mit der Übung durch und es gab ein Feedback der Ausbilder. Ja ich muss ehrlich sagen meine Deckung war nicht so gut. Der Major hat mich hinter meinem zu kleinen Baum sehr gut gesehen. Auf den Boden legen wie die anderen wäre besser gewesen oder der Baum hätte einen größeren Durchmesser haben müssen. Gleich nach der Besprechung um 12:30 Uhr gab es Mittagessen. Wir hatten wieder Lunchpakete in Tüten bekommen und mussten nicht das geliebte Bundeswehrgeschirr benutzen.

Nachdem wir das Mittagessen etwas schneller verschlungen hatten, ging es direkt zur nächsten Ausbildungsstation. Das Thema der dritten Station war "Verhalten bei Feind". Auch hier wieder ganz einfach gesagt, wie man sich bei Feindkontakt verhält. Zuerst hat uns der Ausbilder an einem Geländesandkasten alles theoretisch erklärt. Danach sind wir es im Gelände noch einmal durchgegangen. Man musste sich auch auf den nassen Boden werfen, was in der Situation kein Problem war. Ich musste pinkeln ohne Ende. Der Ausbilder sah an meinem Gesicht, dass etwas nicht stimmte und fragte: "Was ist los mit dir, du guckst so komisch, alles klar?!". Ich erklärte ihm mein Problem und sagte, dass ich es hoffentlich aushalten werde. Nachdem wir mit der "Trockenübung" durch waren, hatte er Mitleid mit mir und schickte mich in den Wald. Ein Kamerad durfte dann die Übung mit Manövermunition machen.

Wie immer, wenn man so viele Stationen an einem Tag hat, war die Zeit schon vorbei und wir mussten uns beeilen, um unser Gepäck einzusammeln. Nach einer kurzen Orientierung im Wald kamen wir zur letzten Station. Das Thema der vierten Station lautete: "Fertigmachen zum Spähtrupp". Was kann man sich darunter vorstellen? Wir sind davon ausgegangen, dass wir zu einer Stellung kommen und den Kameraden mitteilen, dass wir ein Spähtrupp stellen. Es musste ein Dialog geführt werden mit allen Informationen, die für alle wichtig sind. Merke: "ALÜHREF".

An der letzten Station machten wir uns um 16.10 Uhr auf den Rückweg in die Kaserne. Dort angekommen ging es direkt zum Stiefelputzen. Da es immer wieder etwas geregnet hatte, war der Boden dementsprechend nass und die Stiefel hatten es nötig. So konnten wir auch wieder ins Gebäude und vor der Waffenreinigung noch die Rucksäcke und die Koppel ablegen. Nun ging es in die Turnhalle, wo schon Tische mit Reinigungsutensilien vorbereitet waren. Ja, die Lieblingsbeschäftigung eines Soldaten, die Waffenreinigung. Bis 19:00 Uhr sollten wir mit dem Reinigen fertig sein. Bis dann aber alles vorbei war mit Rückgabe der Waffen und Magazine in die Waffenkammer und einem letzten Antreten war es 20:10 Uhr. Dienstschluss.

Abends sind wir wieder auf ein Bier ins Mannschaftsheim gegangen. Dazu gab es ein Jägerschnitzel. Zurück in der Stube musste noch der Rucksack für den nächsten Tag gepackt werden. Auf dem Programm standen BFT und 6km Marsch. Dafür müssen 15kg im Rucksack sein.

Was mir noch einfällt: Um ein Zertifikat (EEH-A Modul C) zu erhalten, musste man vorher einen Test absolvieren. Dieses wurde dann ausgedruckt und ausgehändigt. Wenn ich es richtig verstanden habe, war der ursprüngliche Plan, am Sonntag die SAN-Ausbildung durchzuführen.

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