Truppenübungsplatzaufenthalt 2023 Tag 4

Wir sollten uns um 6.30 Uhr mit unserer Schießausrüstung vor dem Gebäude einfinden. Die beiden Busse kamen um 7 Uhr. Wir stiegen also alle in die Busse und machten uns auf den Weg zur Schießbahn. Dort angekommen stellten wir wieder alle unsere Rucksäcke in eine Reihe und bereiteten uns auf die Verpflegung vor. Dazu benutzt man, wie es bei der Bundeswehr üblich ist, das Essgeschirr. Von diesem kann man nun halten was man will, aber es ist doch teilweise etwas umständlich damit. Viele Kameraden haben sich auch ihr eigenes Essgeschirr besorgt. Da habe ich immer meine Witze gemacht wie: "Der Soldat ist halt erfinderisch, der geht auch mit einer Bettpfanne zum Essen." Lag ein bisschen an der Form dieses Essgeschirrs, was sich die Kameraden besorgt hatten. Na ja, es ist ja kein Hotel, sondern Bundeswehr und Feldverpflegung.

Nach dem Essen mussten wir uns alle aufstellen und bekamen die ersten Informationen vom Leitenden. Wir bekamen Sicherheitshinweise wie z.B. wo man Gehörschutz tragen muss usw. Auch der Ablauf wann welche Gruppe mit dem Schießen dran ist und wie rotiert wird. Danach ist jede Gruppe in eine kleine Hütte gegangen, wo die Rucksäcke abgestellt werden konnten.

Wir waren die erste Gruppe und durften somit auch als erste das Gefechtsschießen durchführen. Das macht es nicht gerade einfacher, da man sich keine Tipps von den vorherigen Durchgängen holen kann, aber wir sind ja hier um zu lernen und da darf man auch mal Fehler machen. Um es vorweg zu nehmen, es ist bei uns nicht optimal gelaufen. Aber das hat den Vorteil, dass wir für den nächsten Tag besser vorbereitet sind und einige Fehler nicht mehr machen werden. Wir sind zu zweit in eine Stellung. Das Maschinengewehr war ganz rechts außen positioniert. Das Weitergeben und auch das Rufen der eigenen Information war nicht so einfach. Gerade weil zum MG hin noch ein Gebäude war. Wir haben auch zu viel durcheinander gerufen, so dass es etwas chaotisch war. Bei mir sitzt der Gehörschutz auch immer sehr gut, so dass ich vieles nicht verstehe, wenn es nicht laut genug gerufen wird. Dieser Gehörschutz ist für mich auch das größte Handicap. Das Bekämpfen des Feindes, im Übungsfall natürlich die Zielscheiben, hat soweit gut geklappt. Ich habe immer Doppelschuss geschossen, so wie es uns der Oberstabsfeldwebel gesagt hat. Jeder hatte 5 Magazine mit je 30 Schuss. Da meine Waffe keine Probleme machte und ich relativ konstant schießen konnte, habe ich sie komplett durchgeschossen und konnte von den Kameraden, die Probleme mit der Waffe hatten, noch Munition bekommen. Am Ende war alles verbraucht. In der Grundausbildung hatten wir auch ein Gefechtsschießen, aber das ist schon so lange her, dass ich mich kaum noch daran erinnern kann. Nach der Übung war ich nass geschwitzt. Man muss sich sehr konzentrieren und der Körper produziert sehr viel Adrenalin. Wenn man das öfter macht, legt sich das sicher, aber als Reservist macht man das nicht gerade jede Woche. Nach dem Durchgang gab es noch ein Feedback vom verantwortlichen Major, was nicht so gut gelaufen ist, dass wir uns an den Punkten verbessern können. Mit 6 Gruppen haben wir den ganzen Tag rotiert. Das heißt Schießen, nach dem Schießen runter und Besprechung in der Gruppe, Torposten, Funktionspersonal beim Schützen, MG3 Ausbildung, Magazine nachladen, ja das waren so die Aufgaben die zu erledigen waren.

Wie immer um die Mittagszeit gab es dann um 11.45 Uhr das Mittagessen. Nach dem Mittagessen waren wir dann für einen Durchgang als Funktionspersonal eingeteilt. Das heißt, wir mussten die Kameraden beim Schießen beobachten und darauf achten, dass keine Sicherheitsverstöße begangen wurden. Hört sich erst mal langweilig an. Man steht hinter dem Schützen und schaut, dass er keine groben Fehler macht und wenn doch, greift man ein. Hat eigentlich richtig Spaß gemacht und man merkt auch was andere besser machen und worauf man mehr achten muss. Dadurch habe ich für mich viel gelernt. Ich hätte gerne noch eine Runde mitgemacht, aber es stand noch eine Schulung am MG3 auf dem Programm. Das war dann unsere letzte Station für diesen Tag. Ich selbst habe noch nie mit dem MG3 geschossen und bin für jede Wiederholung offen, was die Waffe betrifft.

Zum Abschluss noch ein Antreten, wo der Major noch ein paar letzte Worte zum ersten Tag sagte und dann ging es um 16.15 Uhr mit den Bussen zurück ins Lager Aulenbach. Zuerst die Rucksäcke und die Ausrüstung in die Stuben bringen und Verpflegungsbereitschaft herstellen. Das Abendessen gab es wieder in dem schönen Bundeswehrgeschirr. Die Vorgesetzten hatten noch Themen für den nächsten Tag zu klären bis wir um 18:50 Uhr vom Zugführer den Ablauf für den nächsten Tag mitgeteilt bekamen. Danach war Dienstschluss und kein Antreten mehr an diesem Tag. Am nächsten Tag sind wir für das Vorkommando eingeteilt. Da kommt keine Freude auf. Also um 5:00 Uhr geht es los.

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