Truppenübungsplatzaufenthalt 2023 Tag 2

Die erste Nacht war nicht so gut. Das lag aber nicht am Bett, denn damit hatte ich keine Probleme. Wir hatten kein Bettzeug bekommen und mussten unseren Schlafsack mitbringen. Hier merkt man wieder die fehlende Erfahrung. Ich hatte mir darüber wenig bis gar keine Gedanken gemacht. Also der Schlafsack ist einfach für das Schlafen im Freien gedacht. Das heißt bei normalen Temperaturen ist er viel zu warm. Leider hat mich dieses Problem die ganzen Nächte begleitet. In der Kaserne gab es irgendwie auch keine Bettwäsche. Nach dem Aufstehen und Zähneputzen ging es um 6:30 Uhr zum Frühstück. Zum Frühstück gibt es nicht viel zu sagen. Es war jeden Tag gleich. Danach um 7:00 war das erste Antreten für den Tag. Wenn nicht schon am Vortag geschehen, gibt es dann weitere Informationen für den Tag.

Heute ist der geplante Aufstellungsappell für die Heimatschutzkompanie Hunsrück. Das Ganze findet im Lager Kurpfalz statt und auch der Besuch kommt dann hierher. Neben den offiziellen Gästen konnten auch Familienangehörige, Freunde und Bekannte eingeladen werden. Wir als erster Zug hatten die Aufgabe für den Tag die Sicherung des Lagers zu übernehmen. Dazu gehörte unter anderem die Kontrolle am Tor. Direkt nach dem Antreten hatten wir aber als ersten Punkt die Stuben gereinigt. Auch sonst wurde alles in Ordnung gebracht. Um 8:15 Uhr begann dann für mich die erste Schicht mit der Sicherung des Tores. Man kann sich vorstellen, dass um diese Zeit noch nicht so viel los war und man sich ein bisschen unterhalten konnte. Für mich ist das auch immer eine Gelegenheit, Vergessenes wieder aufzufrischen.

Es folgen verschiedene Vorbereitungen für den Appell. Die Stühle für die Besucher müssen aufgestellt werden usw. Also alles langweilige Sachen, die aber gemacht werden müssen. Auch die Aufstellung wurde noch einmal geprobt. Schließlich soll jeder wissen, wo er zu stehen hat und es soll ein sauberes Bild entstehen.

Um 12 Uhr hatte ich wieder Torwache. Ich hatte am Anfang gesagt, dass es für mich kein Problem ist, mehr als eine Schicht am Tor zu stehen und das wurde anscheinend auch so angenommen. Zusätzlich gab es noch Mittagessen, das wir aber in einer Tüte mit zum Tor genommen hatten. Man kann ja nicht zum Essen das Tor unbewacht lassen und wenn man dann nichts holt, dann gibt es hinterher auch nichts mehr.

Nach dem Mittagessen kam dann der stellvertretende Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz, ein Oberstleutnant, mit dem wir den Ablauf des Appells geübt haben. Ich sage jetzt einfach mal, es hat mehr als einen Versuch gebraucht, bis es so weit geklappt hat. Die Sonne hatte geknallt und es war doch anstrengend, auch wenn es "nur" Stehen war. Beim Appell mussten Feldanzug, schwere Kampfstiefel, Koppel sowie Schiffchen oder Barett getragen werden. Die Koppel hatte ich auch aus diesem Grund einen Tag vorher in der Kleiderkammer bekommen. Komischer Name, aber eigentlich ist es ein etwas größerer Gürtel.


Unter den Besuchern waren auch die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner und eine Frau General der US-Armee. Pünktlich um 15 Uhr begann der Appell. Zu Beginn hielt der Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz, ein Oberst, eine Ansprache. Ein weiterer Punkt der Veranstaltung war die Verleihung der Einsatzmedaille für die Helfer im Ahrtal. Danach erfolgte die Übergabe des Kompaniewimpels. Der Major, der die Kompanie in Zukunft als Kompaniechef führen wird, meldete dem Kommandeur die Übernahme und damit war der Appell auch schon beendet. Die ganze Veranstaltung selbst dauerte glücklicherweise nur eine halbe Stunde, was bei der Hitze eindeutig ausreichend war. Auch der SWR war vor Ort und berichtete über den Appell. Ein Link dazu hier: Klick. Zum Abschluss gab es für alle Gegrilltes und ein gemütliches Beisammensein.

Nach der Veranstaltung und nachdem alle Gäste abgereist waren, wurde wieder aufgeräumt. Um 18:00 Uhr war dann wieder Antreten. Der Stabsoffizier für Reservistenangelegenheiten des Landeskommandos hatte einige Worte an uns gerichtet. Es folgten die Verleihung der Schützenschnüre und einige Beförderungen. Ich dachte, jetzt ist der Tag vorbei, aber weit gefehlt.

Was dann nach dem Antreten folgte, war die Ausgabe der Waffen. Jeder erhielt ein Gewehr G36, zwei Magazine, Manövermunition, Magazintaschen und ein Manöverpatronengerät (MPG). Der Mündungsfeuerdämpfer wurde abgeschraubt und das MPG aufgeschraubt. Die Magazine wurden beide aufmunitioniert und in den Magazintaschen verstaut. Der wirklich letzte Punkt für diesen Tag war die Befehlsausgabe. Als wir damit fertig waren und allen alles klar war, war es 21:00 Uhr. Die Schichten für den nächsten Tag wurden auch schon eingeteilt. Hier nochmal meine Notizen mit den Punkten der Befehlsausgabe und den Schichten.




Noch schnell duschen und alles für den nächsten Tag vorbereiten. Bis ich endlich im Bett lag, war es 22:00 Uhr. Um 3:50 Uhr hieß es wieder alle antreten. Genau meine Zeit aufzustehen...

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