Truppenübungsplatzaufenthalt 2023 Tag 1

Endlich war es soweit und die geplante Übung vom 15.09.2023 bis 21.09.2023 hatte begonnen. Den Heranziehungsbescheid hatte ich am 29.07.2023 im Briefkasten. Neben 4 Blockausbildungen, die jeweils ein verlängertes Wochenende sind, ist dies die längste Übung der Heimatschutzkompanie Rheinland-Pfalz. Für mich auch die erste Gelegenheit viele Kameraden der Kompanie kennenzulernen und mir ein erstes Bild zu machen.

Bei der letzten Übung, an der ich im Juli für 3 Tage teilgenommen habe, gab es einen Verpackplan, was man alles an Ausrüstung mitbringen muss. Normalerweise steht in der Heranziehung immer, dass man die komplette Ausrüstung mitbringen soll. Bei dieser Übung wurde kein Verpackplan ausgegeben. Es wurde am 11.09.2023 eine Mail an alle verteilt mit den bis dahin bekannten Informationen. Bei der mitzubringenden Ausrüstung wurde der Dienstanzug ausgenommen. Wenigstens etwas, was ich nicht mitschleppen musste. Auch die Stubeneinteilung wurde zu diesem Zeitpunkt erstellt und der Mail beigefügt. Bisher hatte ich nur die 3 Tage AlpenTEX Übung, aber von den Namen in meiner Gruppe sind mir schon einige bekannt. Wenn nicht, ist es kein Problem aber irgendwie ganz angenehm bei der ersten Übung mit der Kompanie schon einige zu kennen. Auch wenn erfahrene Kameraden dabei sind, ist es immer von Vorteil, da man ihnen seine Anfängerfragen stellen kann. Die Stubeneinteilung war auch fast die Gruppeneinteilung. Fast, denn in den Stuben sind Männer und Frauen nicht gemischt.

Am 15.09.2023 sollte ich also spätestens um 9:00 Uhr in Idar-Oberstein sein. Ich hatte mir aber vorgenommen, etwas früher da zu sein. Es kann ja immer mal etwas nicht so laufen wie geplant und den Verkehr kann man auch nicht vorhersehen. Also mein Plan stand und um 6:30 war Abfahrt in Kirchheimbolanden. Laut Google Maps sind es 106 Kilometer und man kann bis zu 1h 30min brauchen. Alles in allem hat alles gepasst und ich war um 8:00 in Idar-Oberstein. Für mich das erste Mal in der Kaserne. Die Artillerieschule ist ja durch die Ereignisse in der Ukraine in den Medien bekannt. Das Haupttor wird gerade renoviert und ich musste ein Tor weiter gehen. Für mich ganz gut, da das Kompaniegebäude sehr nah an diesem Tor ist und die Kaserne jetzt nicht unbedingt zu den kleinsten gehört. Das ist zumindest meine persönliche Einschätzung. Als Größenvergleich fällt mir immer die Kaserne in Mengen-Hohentengen von der Grundausbildung ein, die aber mittlerweile geschlossen ist. Das Gebäude war also nicht zu verfehlen und ich sah auch schon Kameraden davor stehen. Einen Parkplatz in der Nähe suchen und erst mal mit den Unterlagen anmelden und auf weitere Anweisungen warten.

Die Unterlagen für die Einschleusung sind eigentlich bei jeder Übung die gleichen und somit für mich nichts Neues mehr. Diese wurden abgegeben und dann konnte die Ausrüstung abgeladen werden. Alles wurde in einem Saal gesammelt. Nach dem Ausladen der Taschen ging es mit dem Auto auf einen größeren Parkplatz, wo das Fahrzeug die ganze Woche stehen konnte. Zu Fuß zurück zum Gebäude und schon die ersten bekannten Kameraden begrüßt. Da meine Sicherheitsüberprüfung noch nicht abgeschlossen ist, musste auch noch ein kurzes Gespräch mit dem S2 geführt werden. Wenn diese irgendwann abgeschlossen ist entfällt dieser Punkt bei der Einschleusung. Ist aber auch keine große Sache. So hatte ich erst mal alle Punkte durch. Zu erwähnen ist noch, dass ich auch endlich mal den Kameraden getroffen hatte, der den Blog Ungedient betreibt. Wir hatten schon öfters geschrieben und auch telefoniert, uns aber noch nicht persönlich getroffen.

Als ich am Vortag meine Ausrüstung gepackt habe, ist mir aufgefallen, dass ich noch keine Koppel habe. Diese werde ich aber für den geplanten Aufstellungsappell benötigen. Am Vortag habe ich noch schnell mit dem Organisationsfeldwebel (OrgFw) telefoniert und er meinte, dann müssen wir sie eben noch besorgen. Bei den anderen schien also alles da zu sein und wir fuhren zu zweit in die Kleiderkammer um die Koppel zu bekommen. Ging wie erwartet problemlos und ich bekamen einen neuen Bekleidungs- und Ausrüstungsnachweis (BAN) wo der Gegenstand nun mit dabei war. Zurück zum Kompaniegebäude und mit den Kameraden auf die Verlegung gewartet.

Um 13:00 Uhr fuhren wir mit zwei Bussen nach Baumholder. Unser Ziel war das Lager Kurpfalz, wo auch der Aufstellungsappell der zweiten Kompanie stattfinden sollte. Da wir unsere gesamte Ausrüstung dabei haben mussten, reichte eine Kampftragetasche nicht aus und ich hatte noch einen Seesack und natürlich den Rucksack dabei. So ging es den meisten Kameraden. Ich bin gespannt, was wir wirklich an Ausrüstung brauchen. Im Lager Kurpfalz angekommen, stiegen alle aus dem Bus und stellten das Gepäck in einer Reihe auf. Dann hat der Zugführer die ersten Informationen bekommen und danach ging es zum Mittagessen. Es war so gegen 14:00 Uhr als wir zu Mittag gegessen haben. Bei den Zeiten gibt es immer ein bisschen Unsicherheit, weil ich mir nicht immer genau aufschreibe, wann was war, aber grundsätzlich passt es. Es gab Brötchen, Frikadellen, Wraps, Bananen, Tomaten und noch ein süßes Stück. Also mehr als genug.

Danach haben wir unsere Container bezogen. Das waren Container, wie sie auch in einem Lager im Ausland stehen. Wenn man sich die Jahreszahl auf den Containern ansieht, könnte es gut sein, dass sie schon im Kosovo waren. Alle waren auch mit Klimaanlage und Heizung ausgestattet. Ich neige dazu, das als Luxus zu bezeichnen, aber der Platz innerhalb war dann doch wieder sehr beengt. Ohne Klimaanlage wäre es drinnen bestimmt auch sehr warm gewesen. Wir waren zu dritt in einem dieser Container. Unsere Einteilung für die Stube in der Kaserne musste also für das Lager noch einmal geteilt werden. Ansonsten war es im Lager nicht schlecht. Die Container, in denen die Duschkabinen und Waschbecken waren, waren auch in Ordnung. Schade eigentlich, dass wir nicht die ganzen 7 Tage in dem Lager verbringen werden. Aber was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste, es kommt noch was besseres.

Nachdem wir die Container bezogen hatten, bekamen wir eine Lagemeldung vom Zugführer. Unser Zugführer war ein Oberfähnrich. Hier meine Stichpunkte, die ich mir zur Lagemeldung notiert habe. Natürlich in einer ordentlichen Sauklaue, so dass es für andere schwer zu entziffern ist.


Jetzt hieß es wieder warten. Außerdem gab es wie immer noch ein bisschen Ausbildung. In unserem Fall nochmal eine Auffrischung der Personenkontrolle. Schnell war es 18:30 Uhr und wir gingen zum Antreten. Der Major, der zukünftige Kompaniechef der Heimatschutzkompanie Hunsrück, las uns noch die Belehrung für den Truppenübungsplatz vor. Wir mussten dann auch unterschreiben, dass wir diese Belehrung erhalten haben. Nach dem Antreten gab es dann Abendessen. Es wurde gegrillt und es gab Salat mit Würstchen. Gleich nach dem Essen war Dienstunterbrechung. Ein bisschen erzählen mit den Kameraden und mein letzter Punkt auf der Tagesordnung war Duschen. Das hatte ich bei der Sonne auch dringend nötig. So war der erste Tag geschafft und für den nächsten Tag war der ganze Tag für den Aufstellungsappell eingeplant.

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