Leistungsmarsch

Aktueller Status ist also komplett eingekleidet und warten bis es mit der Heimatschutzkompanie weiter geht. Wird wohl noch eine Weile dauern, bis alles so weit ist, dass ich an einer Übung teilnehmen kann. Ich wurde auch erst mal in den Verteiler aufgenommen. In der Zwischenzeit gab es aber wieder eine Ausschreibung, für eine Verbandsveranstaltung (VVag), einen Leistungsmarsch. Da musste ich mir schon ein paar Gedanken machen, denn so richtig vorbereitet war ich darauf nicht. In der Grundausbildung musste man zwar viel weiter marschieren, aber da war ich auch noch jünger und vorher bei der Bundeswehr ausgebildet. Andererseits, was soll's, einfach machen. Also meldete ich mich für den Leistungsmarsch am 15.10.2022 in Bingen an. Da ich für diese Veranstaltung keine Zuziehung erhalte, war noch die Frage, ob ich überhaupt in Uniform erscheinen und diese tragen darf. Da ich nicht im Besitz einer allgemeinen Uniformtrageerlaubnis (UTE) bin, gehe ich davon aus, dass ich es nicht darf, aber ich habe es trotzdem gemacht.

Zum Leistungsmarsch selbst ist zu sagen, dass es 6, 9 und 12 Kilometer zu marschieren gibt. Das Ganze mit mindestens 15 kg Gepäck. Für die 6 Kilometer muss man unter 60 Minuten bleiben, für die 9 unter 90 Minuten und für die 12 unter 120 Minuten. Außerdem sind Kampfstiefel schwer zu tragen. Die Regeln sind also ganz einfach. Um auf die 15 Kilogramm zu kommen, hatte ich mir analog zur Grundausbildung leere Wasserflaschen mit Wasser gefüllt und in den Rucksack gepackt. Die Flaschen aber randvoll, damit es nicht schwappt. Damit war die Vorbereitung abgeschlossen.

Also fuhr ich an diesem Tag mit der Ausrüstung nach Bingen. Dort angekommen sah ich gleich einen Stabsunteroffizier, der auch Flügel unter seinem Dienstgradabzeichen hatte. Ich bin also doch kein Exot und das letzte Mal war es die Ausnahme und nicht die Regel! Es waren sogar noch mehr Luftwaffenuniformträger anwesend. Erst mal ankommen und mich melden, dann ein kurzes Gespräch mit den Kameraden. So wie es bei den Veranstaltungen immer ist. Mein Plan war bis dahin, erst mal mit den 6 Kilometern anzufangen, da ich schon lange nicht mehr marschiert bin. Der Kamerad und ich machten noch unsere Scherze wie: Luftwaffe, nur was sein muss :-) Viele kennen sicher die ganzen Sprüche über die verschiedenen Teilstreitkräfte, denn jeder will immer der Beste sein. Als dann aber gefragt wurde wer wie weit macht bzw. es wurde gesagt: "es macht ja jeder 12 oder?" Hatten wir gesagt: "äm wir wollten die 6 Kilometer machen." Alle schauten total verwundert: "wiiie 6?!" Okay, okay wir machen 9! :-)

Als sich alle versammelt hatten und das Gepäck gewogen war, gab es eine Gruppe für 12 Kilometer und eine für 9 Kilometer. In der 9-Kilometer-Gruppe waren wir zu dritt. :-) Da es kein Rundkurs war und sich somit die Streckenabschnitte nicht wiederholten, wurden wir die ersten 3 Kilometer zum Start gefahren. Dort angekommen wurde die aktuelle Zeit notiert und los ging es. Um eine Orientierung zu haben, wo wir zeitlich stehen und wie weit wir schon sind, habe ich die Strecke mit meinem Handy aufgezeichnet. So bekamen wir jeden Kilometer einen kurzen Zwischenbericht von meinem Handy. Von der Anstrengung her war es ok. Wir konnten uns unterhalten, wobei ich ehrlich zugeben muss, dass die beiden anderen Kameraden fitter waren. Nach 81 Minuten waren wir im Ziel. Ein Kamerad aus unserem Dreierteam hatte uns direkt ein alkoholfreies Weizen spendiert. Man kann sich vorstellen, wie gut das nach dem Marsch schmeckt. Da wir die ersten 3 Kilometer "übersprungen" hatten, mussten wir auf die anderen warten. Am Ende kamen alle rechtzeitig an.

So waren alle da und jeder brauchte einen Moment. Dann war Mittagessen angesagt. Wie immer bei solchen Veranstaltungen unterhält man sich mit den Kameraden, das Thema ist natürlich hauptsächlich die Bundeswehr. Als alle satt waren, fehlte nur noch die Siegerehrung. Die ersten drei bekamen noch eine Trophäe und alle anderen eine Urkunde. Danach löste sich die Veranstaltung auf und wir machten uns nacheinander auf den Heimweg.

Unser Dreierteam hat sich vorgenommen, nächstes Jahr wieder dabei zu sein und dann die 12 Kilometer zu marschieren. Mal sehen, ob das klappt und ob es für alle zeitlich passt.

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